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Arthrose – Welche Stadien gibt es?

Raus aus der Schonhaltung

Veränderung ist Kopfsache: Aktiv – trotz Arthrose!

Raus aus der Schonhaltung

Aktiv – trotz Arthrose!

Arthrose – Welche Stadien gibt es?

Arthrose wird im Röntgenbild nach Kellgren-Lawrence in vier Stadien unterteilt. Die Röntgen-Einteilung basiert auf Veränderungen im und am Gelenk besonders an den Knorpel-Knochenstrukturen. Als Zeichen der Arthrose werden dabei unter anderem eine Verschmälerung des Gelenkspaltes, eine durch Druck verstärkte Knochensubstanz, aber auch die Auflösung von Knochen (Zysten) bei den beiden Gelenkpartnern sowie knöcherne Ausziehungen bis hin zu Deformierungen des Gelenkes gesehen.

In welchem Stadium Sie sich befinden kann aber nicht nur im Zuge einer Röntgenuntersuchung festgestellt werden. Neben den Schmerzen (Ruhe-, Bewegungs- oder Belastungsschmerz) sollten, sogenannte „Klinische Befunde“ (Bewegungseinschränkungen, Fehlbelastungen usw.) und spezielle Funktionstests mit berücksichtigt werden. Sie ermöglichen eine bessere und zielgerichtetere Entwicklungsprognose für das jeweilige Gelenk als die ausschließliche Betrachtung eines Röntgenbildes oder eines MRT (Magnetresonanztomografie) alleine. Auch Therapieempfehlungen können so besser abgeleitet werden. Häufig treten deutliche Diskrepanzen zwischen den im Röntgenbild gezeigten Graden der Arthroseveränderungen und den Beschwerden sowie Funktionsdefiziten des betroffenen Gelenks auf.

Die konkrete Zuordnung zu den Arthrosestadien sollte in jedem Fall vom behandelnden Arzt vorgenommen werden. Sie dient auch als Orientierung dafür, welche Sportarten mit Arthrose ausgeübt werden können. Die hier aufgeführte Beschreibung kann Ihnen nur als Orientierung dienen.

 

Arthrosestadium 1:

In diesem „initialen Arthrosestadium“ sind die betroffenen Gelenke meist noch relativ schmerz- und beschwerdearm. Die Gelenkfunktion und die Belastbarkeit sind ebenfalls weiter gut erhalten.

Im Röntgenbild finden sich Zeichen für die Abnahme der Dicke des Gelenkknorpels, die Oberfläche des Knorpels ist teilwiese durch Rauigkeiten verändert und es sind Risse im Knorpel feststellbar. Die Veränderungen im Röntgenbild sind aber noch gering.

 

Arthrosestadium 2:

In diesem sogenannten „Frühstadium der Arthrose“ wird neben moderaten Belastungs- und Bewegungsschmerzen häufig eine schleichend abnehmende Gelenkbeweglichkeit beobachtet. Auch eine Wetterfühligkeit kann, besonders bei feuchter, kalter Witterung, vermehrt auftreten.

Das Röntgenbild im Stadium 2 zeigt geringe Gelenkspaltverschmälerung, beginnende knöcherne Ausziehungen (sog. Osteophytenbildung) und angedeutete Unregelmäßigkeiten der Gelenkflächen.

 

Arthrosestadium 3:

Im „fortgeschrittenen Arthrosestadium“ nehmen die Gelenkschmerzen und die Gelenksteifigkeit zu. Dabei sind die Morgensteifigkeit, die Steifigkeit nach längerem Sitzen mit Anlaufschmerz oder bleibende Bewegungseinschränkungen zu beobachten. Fehlbelastungen mit Schonung des Gelenkes (z.B. Schonhinken) und zunehmende Einschränken der täglichen Aktivitäten sind typisch. Neben den Bewegungs- und Belastungsschmerzen treten jetzt auch schon Ruhe- oder Nachbelastungsschmerzen im betroffenen Gelenk oder auch in der gesamten Region (Arm, Bein) auf. Auch Gelenkgeräusche (Knirschen oder Reiben) und beginnende Gelenkfehlstellungen können vorkommen.

Als Folge der Gelenkarthrose sind nun zunehmend Kapsel-Bandstrukturen und die gelenkumgreifende Muskulatur von krankhaften Veränderungen und Einschränkungen betroffen.

Das Röntgenbild im Stadium 3 zeigt schon eine deutliche Gelenkspaltverschmälerung (z.B. um die Hälfte des Ausgangsniveaus). Auch ausgeprägte knöcherne Ausziehungen an mehreren Bereichen am Gelenk (sog. Osteophytenbildung) sowie deutliche Unregelmäßigkeiten der Gelenkfläche mit Verdichtung des Knochens unter dem reduzierten Knorpel lassen sich feststellen.

 

Arthrosestadium 4:

Im sogenannten „Spätstadium der Arthrose“ nehmen die vorab beschriebenen Gelenkveränderungen (Fehlformen), Symptome und Funktions- sowie Belastungsdefizite oder Fehlbelastungen in ihrer Ausprägung, Stärke und Häufigkeit zu. Meist bestehen hier Dauerschmerzen.

Bei fortgeschrittener Gelenkzerstörung kann sich auch eine „aktivierte Arthrose“ ausbilden. Sie ist gekennzeichnet durch Schwellung, Überwärmung und Ergussbildung.

Das Röntgenbild im Stadium 4 zeigt ausgeprägte Gelenkspaltverschmälerung bis zur vollständigen Destruktion oder Deformierung der Gelenkpartner. Neben der Ausbildung von Knochenwülsten können aber auch Bereiche mit abgebautem Knochen (Nekrosen, Zysten) auftreten.